Ihr findet meine Projekte gut, habt aber selbst keine Möglichkeit diese nachzubauen, dann schaut doch in meinem Shop vorbei. Falls Ihr dort nicht fündig werdet, schreibt mir eine Email.


Freitag, 6. Mai 2011

Projektvorstellung: Briefkasten

Da mir unser kleiner Blechbriefkasten noch nie wirklich gefallen hat und alles ähnlich DIN A4 vom Postboten irgendwie gefaltet reingeknäult wurde, hab ich mich entschlossen einen eigenen aus Holz bauen. Vorgabe war passend für DIN A4 Quer, Zeitungsfach und farblich passend zur Haustüre.

Die Schrift auf der Briefklappe wollte ich eigentlich zuerst mit der Oberfräse herstellen, weil ich vermutete das geht einfacher, da ich doch schon etwas Erfahrung mit der OF habe. Nach einigen Probefräsungen war die Idee Geschichte. Ich hab es nicht hinbekommen, die Schrift vernünftig freihand zu fräsen, ne OF hat doch ohne Führung ein kleines Eigenleben. Vielleicht hätte es mit einem Schriftenfräser geklappt, aber da ich mir da nicht sicher war, hab ich die Investition gelassen. Hab mich dann dazu entschieden es mal mit schnitzen zu versuchen. Also hab ich paar Holzstücke zum Test mit diversen Stechbeiteln bearbeitet und das Ergebnis wurde besser als mit der Oberfräse.
Die Schrift hab ich am PC in passender Größe ausgedruckt und dann mittels Blaupapier auf das Holz übertragen und anschließend ausgestemmt.

Dann ging es an den Bau. Der Zuschnitt war dank der PK255 schnell und ziemlich präzise erledigt. Die Rückwand ist eingenutet und die sonstigen Teile mittels Flachdübel verbunden. Dies war das erste mal, dass ich mein Weihnachtsgeschenk, die Dewalt Lamellofräse, wirklich nutzen konnte. Außer dem Düsenjetsound und den häßlich rosa Makierungen ist die Fräse super. Alles passt wunderbar und auch die 90 Winkel passen sofort.
Die Nuten und Falze hab ich mit meiner 80€ Supersonderangebots Woodster BS52 Tischfräse hergestellt. Es hat sich wiedermal gezeigt, mehr wie die 80€ ist das Ding auch nicht wert. Bedienung ist murks, Spindelarretierung ist schon lange im Eimer, das Fräsaggregat hat deutlich Spiel, die Höheneinstellung verändert sich, trotz angeknallter Schraube. Auf Dauer muß sich da was ändern. Die Radien an den Kanten hab ich wieder mit meiner geliebten Metabo Oberfräse gefräst, auf die Tischfräse hatte ich kein Bock mehr.

Die Radien auf der großen Klappe und dem Zeitungsfach hab ich mittels Fräszirkel und der Oberfräse hergestellt.
Da mir das Zeitungsfach zu "nackt" erschien und noch ein Blickfang an den Briefkasten sollte, hab ich noch mit der Bandsäge unsere Hausnummer ausgesägt und aufgeklebt.

Der Briefkasten und das Zeitungsfach sind zwei Teile. In den Säulen des Zeitungsfachs hab ich Rampamuffen eingesetzt und das Fach wird dann mit zwei M8 Maschinenschrauben an den Briefkasten geschraubt. Die Säulen sind sowohl in das Fach als auch in den Briefkasten etwas eingelassen, damit man eventuelle Ungenauigkeiten nicht sieht.

Hier die Bilder dazu:


Die Lasur ist noch etwas feucht






Eine Woche später kam er dann an seinen Bestimmungsort:


Paar Sachen hab ich auch wieder gelernt:

-Lamelloverbindungen gehen super, schnell und vorallem passt hinterher alles gut zusammen.
-Nächstes Mal würd ich doch für so ein Projekt extra Holz kaufen und nicht einfach das nehmen was noch da ist. Wieder besseren Wissen, hab ich den Kasten aus Buche gebaut und die Spaltmaße klein gehalten. Wenn es regnet geht die Briefklappe schwer auf.
-Bei Fräsungen besser anzeichnen (für Dumme, wie mich). Hab nämlich einen Falz an die falsche Ecke mit der falschen Tiefe gefräst und konnte die Leiste noch mal machen. :(
-Ich hasse pinseln, ich bekomm es nicht ordentlich hin. :(
-Handhobeln klappt immer besser. Riesen Schritt waren auch endlich richtig scharfe Hobeleisen, durch die Veritas Führung.
-Wenn eine Holzschutzlasur verwendet wird, die Oberflächen nicht zu glatt schleifen/hobeln. Auf solchen glatten Oberflächen, läßt sich die erste Schicht Lasur nicht gleichmäßig verstreichen



So geht es dem Briefkasten nach einem Herbst und Winter: Die Zeit vergeht.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Projektvorstellung: Eigenbau Werkbank

Hallo,

ich wollte auch mal eben meine Werkbank vorstellen, bzw. die Arbeitsplatte.
Das Untergestell ist bei mir schon länger als Werkbank im Einsatz und ist ein Stück von einem Schwerlastregal. Für mehr Stabilität hab ich die Streben und Beine miteinander verschweisst.

Wenn es nach mir ginge hätte ich ne richtige Hobelbank angeschafft, aber wie schon einmal erwähnt, ist meine Werkstatt ziemlich klein und selbst
eine Nordic Plus 1450 hat nicht wirklich Platz. Ein Festool MFT wär von der Länge eher was gewesen, aber hunderte von Euros für paar Aluprofile und ne MDF  Platte geb ich mal eben nicht aus.

So hab ich mich dazu entschlossen, meiner Selbstbauwerkbank eine Selbstbauplatte zu spendieren. Inspiriert wurde ich vom MFT und der Spannvorrichtung für die Werkbank von Heiko Rech.

Die Platte hat ein Maß von 1100x520mm. Die Löcher sind im Raster 96mm und haben 20mm Durchmesser. Material ist Buche und Fichtekanthölzer für den Rahmen, der die Platte später mit dem Regal verbindet. Verbunden hab ich alle Teile mit Lamellos.
Dazu hab ich mir dann noch Bankhaken aus 20mm Alurundmaterial und 25mm Buche gebaut, diese dienen in erster Line als Anschläge zum Hobeln.

Vielleicht ist die Platte ja eine Anregung für den ein oder anderen, der sich auch Gedanken über einen Selbstbau macht.

Durch das Lochraster und die vordere Leiste ergeben sich diverse Spannmöglichkeiten:







 Und hier die Bankhaken:

Die Alustäbe sind ein paar mm in die Bucheanschläge eingelassen.
Zur Befestigung hab ich in die Stäbe ein M5er Gewinde geschnitten und die Bucheanschläge mit einer Senkkopfschraube befestigt, so kann man die leicht austauschen oder was spezielles anschrauben.

Hier mal eine Anwendungsmöglichkeit:


Damit die Werkstatt "etwas" einheitlich wird und weil die alte Oberfläche der Kommode doch schon arg mitgenommen war, hab ich auf die Kommode ebenfalls eine neue Leimholzplatte montiert: