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Sonntag, 3. Dezember 2017

Projektvorstellung: Renovierung - Wohnzimmer - Teil 3

Der letzte Teil endete ja mit der Vorbereitung der Wände. Nun geht es mit diesen weiter, allerdings eher theoretisch. Ich habe immer nur Fotos vom Ergebnis gemacht. Ich wollte die Kamera nicht unnötig einsauen, daher schreibe ich nur etwas zu den einzelnen Arbeitsschritten.

Egal was man auf eine Wand oder sonstige Fläche auftragen will, der Untergrund muss zwingend tragfähig und sauber sein. Es bringt nichts, wenn man die fertige Farbschicht wie ne Tapete von der Wand wieder abziehen kann.
Daher sollte man der Vorbehandlung genauso viel Aufmerksamkeit widmen wie dem eigentlichen Auftrag.

Ich wollte die Wände ja mit einem Streichputz versehen. Dazu habe ich mich für den Easyputz von Knauf mit 1mm Körnung entschieden. Hinterher was ausbessern ist nicht, also sollte der Untergrund so gerade, eben und glatt wie möglich sein. Deswegen hatte ich ja viele Stellen der Wände nachgespachtelt. Außerdem sollte die Oberfläche nicht "absanden". Bedeutet, wenn man mit der Hand drüber streicht, dürfen sich keine Krümmel vom alten Putz lösen. Das war ebenfalls an einigen Stellen der Fall, dort habe ich den losen Putz so weit wie nötig runter gekratzt und gebürstet und diese Stellen ebenfalls gespachtelt und beigeschliffen.
Hinterher alles gründlich absaugen, weil auch Staub einen schlechten Halt für die Oberflächenbehandlung bietet.

Als Haftvermittler, Oberflächenverfestiger, Nikotinsperre und zum schon etwas abdecken von dunklen Untergründen, wird die gesamte Oberfläche vor dem Streichputz mit dem bereits weiß eingefärbten Sperrgrund von Knauf behandelt. 









Ist der Untergrund sehr fleckig oder dunkel sind ggf. zwei Aufträge nötig. Achtung: Das ist kein normaler Tiefengrund, dieser sollte nicht verwendet werden.

Viele Fehlstellen und übersehene Tapetenreste fallen erst nach dem Auftragen des Sperrgrundes ins Auge.

Hier gut zu sehen, die Fläche ist doch alles andere als wirklich glatt.
Gut das wollte und konnte ich auch nicht erreichen. Es ist ein altes Haus, das kann man auch ruhig weiterhin sehen.











Nachdem der Sperrgrund durchgetrocknet ist (das geht recht schnell), konnte ich den Easyputz auftragen.

Das geht in zwei Schritten, wie beim normalen Verputzen auch. Zuerst wird gut Material auf die Wand aufgebracht. Es gibt Leute, die machen das mit ner Glättkelle. Ich habs probiert, war für mich nix. Also so wie es Knauf angedacht hat, mit einer dickflorigen Auftragswalze. Wie schon geschrieben, NICHT sparsam mit dem Putz sein, es muss ne gute Schicht aufgetragen werden. Zu beachten ist, der Putz hat ne Offene Zeit von um die 20 Minuten, also wenn man alleine arbeitet nicht direkt auf die ganze Wand auftragen, sondern Abschnittsweise vorgehen, es muss aber nass in nass gearbeitet werden, also nicht mitten in der Wand sich zu Kaffee und Kuchen gesellen. 

Ist eine Fläche mit dem Streichputz versehen, geht es ans strukturieren. Da kann man sich nach Lust und Laune und Kreativität dann voll auslassen. Es gibt von Knauf einen speziellen Finishpinsel um die Wand zu gestalten, einen Kellenschlag kann man auch einarbeiten, im Prinzip alles was bei einem normalen Putz auch möglich ist.
Ich war da wenig kreativ und habe nur die Fläche mit der Finishwalze gleichmäßig geglättet.
Anfangs habe ich damit nur gleichmäßig überlappend Bahn an Bahn von oben nach unten gewalzt. Das sieht man aber in der späteren Oberfläche, von daher ist es besser, die Wände zwar gleichmäßig aber nach dem Zufallsprinzip zu rollern. 

Hier das Ergebnis:




















Und ein Detailbild:













Hier noch zwei Tipps: 

Es ist wichtig, den Streichputz sorgfältigst aufzurühren, auch zwischendurch immer mal wieder. die schweren Marmorpartikel setzen sich sonst ab.

Alles, aber auch wirklich alles, was nicht vollgespritzt werden darf im weiten Umkreis abdecken. Auch wenn es in den Produktvideos so sauber aussieht, durch das hohe Gewicht des Streichputzes, spritzt und tropft das Zeug extrem. 









Daher muss auch der Weg vom Eimer zur Wand schnell hinter die Walze gebracht werden, sonst tropft der teure Putz auf den Boden. Auch nicht zu schnell rollern, aber das merkt man dann schon. Die Schrägen waren alles andere als einfach zu verputzen, wie man das ohne Riesensauerei an Decken machen soll, ist mir ein wenig schleierhaft.

Das Verputzen war ziemlich stressig, an einem Abend habe ich den Sperrgrund aufgetragen und am nächsten verputzt. 
Weil am Tag drauf kam die Holzlieferung für die Decke.

Ein Teil der zuerst gebraucht wird, blieb im Wohnzimmer, den Rest musste ich noch ein Stockwerk höher auf den Dachboden wuchten, zum zwischenlagern.









Nach der Schlepperei war für den Tag Feierabend, ich habe nur noch alles für die Montage der Unterkonstruktion vorbereitet. Das Gerüst aufgebaut ...










... und die Arbeitsplattform mit allem wichtigen beladen.












Ich habe es im ersten Teil ja schon mal gesagt, aber die Syslite Duo ist wirklich klasse. 











Ohne die hätte es wirklich düster ausgesehen. Ich habe zwar noch ne Baustellenlampe, wollte die auch zuerst mit verwenden, aber die Duo ist so hell, das Licht (???) meiner Alten fiel gar nicht auf, also wieder in den Keller damit. Der Raum hat etwa 35m², das leuchtet die Duo problemlos aus und das ohne sonderlich zu blenden. Gut klar, außer man guckt direkt rein, dann sieht man erst mal nix mehr.

Für den Höhenausgleich habe ich noch ein Eimer mit Glasklötzchen bereit gestellt, wofür ich mir extra noch mal von jeder Größe 100 Stück bestellt habe. 










Warum nimmt der keine Justierschrauben? Ganz einfach, weil ich an die schlicht und ergreifend gar nicht gedacht hatte und da waren die Glasklötzchen schon da und so wurden die halt genommen, wobei es zeitlich schon ein enormen Unterschied macht. Mit den Klötzchen bekommt man es zwar bis auf 1mm genau hin, aber es dauert halt deutlich länger.

Die neue Decke soll ja möglichst in Waage (Hang zum Perfektionismus) und eben (Muss so, wegen den Dekorbalken) angebracht werden.
Wer einen Linienlaser hat, für den ist das eigentlich recht einfach. Abstand von der Unterkonstruktion zur Laserlinie muss überall gleich sein.

Zuvor muss aber noch die tiefste Stelle der Decke ermittelt werden, da schlägt man noch etwas drauf und hat das Maß auf was hingearbeitet werden muss. 
In meinem Fall waren es 475mm, ist aber völlig irrelevant, ich wollte es nur erwähnt haben. :)


 





Das erste Kantholz hängt. Der Laser ist ja "nur" ein Bosch grün, meiner ist zwar sehr genau, aber ich kontrollier doch ab und an gerne mal nach, aber alles in Ordnung.










Bei dieser Raumgröße in der Diagonalen  (ca. 8,5m) war der PCL 20 aber schon für sowas an seiner Grenze. Die Laserlinie war zwar noch sichtbar, aber schon gut 3mm dick.

So habe ich mich dann durch den Raum gebohrt, geschraubt und gestapelt (Die Klötzchen und anderes Material). 










Gebohrt habe ich mit Kabel und Quadrill, anfangs habe ich damit auch geschraubt, nur bei Dimensionen von 5x80 bis 6x120 überkopf geht das doch mit der Zeit in den Arm und ich habe zum Schrauben auf den Rückdrehmoment freien TI 15 gewechselt. Zwar laut aber dafür sowas von angenehm für den Arm. Schade das Festool da nichts im 18V System nachgelegt hat, sehr schade.

Hier mal die Extreme mit denen ich an der Decke zu kämpfen hatte, bzw. ausgleichen musste. Angefangen von 0, die drei Millimeter waren mein Zuschlag, bis hin zu 57mm an der anderen Seite.









Wie man sieht, das ist direkt an der Wand, ein evtl. durchhängender Balken ist nicht Schuld daran, es ist schlicht und ergreifend schief gebaut.

Im Bereich der drei Dekobalken, habe ich die Unterkonstruktion aufgedoppelt, um genügend Breite zum Anschrauben der Halter zu haben. 










Da die Kanthölzer (38x58) nicht alle so gerade waren, musste ich vorm Zusammenschrauben etwas mit der Klemme von Kreg nachhelfen. Das ist die neue Version mit der automatischen Einstellung, das macht schon Spaß damit zu arbeiten.

Achja, ganz vergessen. Ich musste ja jede Lattung verlängern. Mein Händler hat die nur in 4,5m, der Raum hat aber 4,85m. Ich habe aber nicht so Ministücke angestückelt, sondern bei 2m angefangen, das Reststück war dann wieder das Ausgangsstück für die nächste Latte usw.

Nach einigen Abenden war die neue Unterkonstruktion dann fertig.












Die ungleichmäßige Teilung erklärt sich als Kompromiss zwischen den drei Positionen der Dekorbalken und der Breite der Dämmplatten. Ich will die möglichst ohne viel Verschnitt aufbrauchen, daher konnte ich die Zwischenräume nicht gleichmäßig aufteilen.

Die Sicherung für die Dämmung konnte ich dann in dem Zuge auch entfernen und direkt vor Ort klein Sägen und aus dem Fenster damit.










So das wars für jetzt, im nächsten Teil wird die zusätzliche Dämmung angebracht.








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